Solaranlagen für Suid Bokkeveld
Daten & Fakten
– Südafrika, Suid Bokkeveld
– Start 2011 bis heute
– Projektpartner in Südafrika: Indigo Development & Change, Leiterin Bettina Koelle
Historie & Geographie
In der Gegend der Cedarberge, ca. 400km nördlich von Kapstadt wächst der rote Rooibos-Tee. Das südafrikanische Nationalgetränk wächst nur in dieser Region und wird dort traditionell angebaut. Während den Jahren des Apartheidregimes war es ausschließlich weißen Großfarmen erlaubt Rooibos-Tee anzubauen und zu vermarkten.
Erst im Jahr 2001 gründete sich die Heiveld-Kooperative aus 14 Kleinbauern in Süd-Bokkeveld welche bis heute der einzige Zusammenschluss der als „Coloureds“ diskriminierten Bevölkerungsgruppe ist.
Politischer & Gesellschaftlicher Kontext
Durch die steigende Nachfrage an Rooibos-Tee beziehen immer mehr Händler ihre Ware von privaten Großplantagen, welche mehr als 98% der landwirtschaftlich nutzbaren Fläche ausmachen und immer noch in Besitz weißer Großgrundbesitzer sind. Auf Dauer, so die Befürchtung der Kleinbauern, werden sie sich nur schwerlich gegen die Großfarmer durchsetzen können.
Ein anderes Problem ist die Stromversorgung. Suid Bokkeveld ist derzeit nicht an das nationale Stromnetz angeschlossen. Die Bewohner behelfen sich mit benzinbetriebenen Generatoren oder nutzen Kerzenlicht und Feuer. Solarenergie kommt nur vereinzelt zum Einsatz. Es fehlt an Know-How und Ressourcen, um die dauerhaft und kostenlos scheinende Sonne als Energiequelle zu nutzen.
Ziele
Der Lemonaid & ChariTea e.V. möchte die Farmer der Kooperative und ihre Angehörigen in dem Bemühen unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen – die Basis für Veränderungen, nicht nur in Südafrika. In Zusammenarbeit mit der NGO „Indigo Development & Change“, hat der Lemonaid & ChariTea e.V. ein Projekt ins Leben gerufen, durch das für die Gemeinschaft der Kleinbauern sukzessive eine autarke Energieversorgung errichtet werden soll.
Dazu hat Indigo ein simples Solarsystem entwickeln lassen, mit dem sich Haushalte autark, sicherer, ökologischer und kostengünstiger mit Energie versorgen können. Somit wird nicht nur die Versorgung mit Licht gesichert, sondern auch dem Nachwuchs der Zugang zu wichtigen Kommunikationsmedien ermöglicht. Auch die Gefahr von Bränden in der staubtrockenen Region lässt sich somit eindämmen.
Status
Im Jahr 2011 wurden 20 Haushalte mit dem Solarsystem ausgestattet und die Bewohner in dessen Benutzung und Wartung trainiert. Im gleichen Zuge startete unser Partner Indigo in 10 Haushalten einen Feldversuch mit energieeffizienten Holzöfen. Ein Jahr später wurden 60 weitere Solarmodule angeschafft, welche den Bewohnern auch ermöglichen Geräte über USB-Anschlüsse aufzuladen. Neben den Solarmodulen wurden Wasserfilter und Radios angeschafft, mit denen die Bauern besser auf aktuelle Wetterentwicklungen reagieren können. Mit neuen Experimentier- und Lernkästen sollen die Jugendlichen die Möglichkeit bekommen tiefer in die Materie der Solarenergie einzutauchen.